Suizid-Netz Aargau

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Wie es dazu kam

Seit Dezember 2006 ist das Suizid-Netz Aargau ein unabhängiger Verein, der sich aus verschiedenen Institutionen und Verbänden aus dem Kanton Aargau zusammensetzt. Als Mitglied von «Ipsilon» stehen die Verantwortlichen vom Suizid-Netz Aargau in Verbindung mit der nationalen Geschäftsstelle in Bern und pflegen den Kontakt und die Vernetzung mit weiteren Partnern in diesem Themenfeld. Im Fokus des Engagements steht die umfassende Suizidprävention.

Das bedeutet zum einen, dass die breite Öffentlichkeit und auch Schulen, Kirchgemeinden und andere Institutionen mit gezielter Informations- und Aufklärungsarbeit zu den Themen Suizid und Suizidprävention sensibilisiert werden. Zum anderen bietet das Team vom Suizid-Netz auch konkrete Angebote und Unterstützungsleistungen für Risikogruppen und ihnen nahestehende Personen – immer mit dem Ziel der Gesundheitsförderung in der Schweiz.

Gründe

Praktisch jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens mit einem oder mehreren Suizidversuchen oder Suiziden konfrontiert – sei dies im Freundeskreis, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Familie. Doch auch wenn das Thema fast jeden von uns beschäftigt, ist die öffentliche Diskussion über Suizidversuche und Suizid nach wie vor sehr verhalten. Mit dem Suizid-Netz Aargau soll sich dies ändern.
Ein gut funktionierendes soziales Netz ist das A und O in der Suizidprävention. Deshalb ist es ein zentrales Anliegen unseres Vereins, die unterschiedlichen Partner und Interessensgruppen – Medien, Schulen, Kirchen und andere Institutionen – mit den für sie relevanten Informationen zu bedienen und individuell zu beraten.
Denn letztlich gilt: Wenn wir uns gemeinsam engagieren, erreichen wir mehr. Mehr Offenheit und Toleranz gegenüber Menschen, die suizidgefährdet sind. Und auch mehr Handlungsspielraum beim Kampf gegen Suizid und bei der Präventionsarbeit.

Suizidprävention wirkt

Es gibt eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen die zeigen, dass mit geeigneten Massnahmen die Zahl der Suizidversuche und vollzogenen Suizide reduziert werden kann. Mehr dazu

Suizidprävention lohnt sich

Zwar sind die Suizidzahlen schweizweit und auch im Kanton Aargau rückläufig, aber Suizide führen in der Schweiz jährlich immer noch zu mehr Todesfällen als der Strassenverkehr, Aids und Drogen zusammen. Im Kanton Aargau nahmen sich in den Jahren 2001 bis 2010 im Durchschnitt pro Jahr um die 88 Personen das Leben. Die Zahlen für die Jahre 2010 bis 2014 liegen bei rund 82 Suiziden pro Jahr (diese Zahlen schliessen die assistierten Suizide nicht mit ein). Mehr zu den Zahlen

Neben dem persönlichen Leid der Betroffenen, ihrer Angehörigen und Freunde ziehen Suizide und Suizidversuche aus gesellschaftlicher Sicht hohe Kosten nach sich. Es sind dies direkte Kosten (etwa für die Psychiatrie, den Einsatz der Rettungskräfte, Polizei, Justiz und Gerichtsmedizin), indirekte Kosten durch vorzeitig verlorene Lebensjahre oder Invalidität und immaterielle Kosten (z.B. Leiden und Folgeerkrankungen von Angehörigen), wobei letztere schwierig zu beziffern sind. Das BAG (Bundesamt für Gesundheit) schätzte im Jahr 2005 die direkten und indirekten Kosten pro Suizid in der Schweiz auf 586'400 bis 956'400 Franken. Ausländische Studien kommen auf noch höhere Beträge. Neben der Verminderung von persönlicher Not und Leid ist Suizidprävention also auch im Hinblick auf die finanziellen Auswirkungen ein lohnendes Unterfangen.

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